Der Tag des Apfelbaums - 13. September
Der Apfelbaum
Einst ein Apfelbaum in Dingsda am Acker stand
Er wuchs und wuchs und wurde größer und schöner
Irgendwann reiften sogar knallrote Äpfel dran
Doch leider gab es niemanden der sie wollte
Außer der Krähe die im Spätherbst durch die Felder tollte
So gingen die Jahre ins Land
Der Baum wurde immer mächtiger und trauriger
Weil niemals ein Mensch nach seinen Früchten verlangte
Allmählich welkte er mal wieder und ließ sich vom Winde schaukeln
Bis auch der letzte Apfel fiel ab und faulte
Es wurde Winter und Schnee legte sich auf die kahle Asthaut
Der Baum schlief fest und schnarchte leicht
Doch dann wurde es Frühling
Und als der Stamm erwachte traute er seinen Knospen kaum
Er stand plötzlich von anderen Apfelbäumen umgeben in einem Garten
Dort hatte ihn der Bauer im Spätherbst
Als er längst träumte verpflanzt
Nun war der Baum glücklich und freundete sich schnell mit allen an
Von nun an spielten Kinder in seinem Schatten
Und Hunde jagten Katzen in seine Krone
An Sommerabenden trafen sich die Mücken in den letzten Sonnenstrahlen
Und im Herbst trug der Baum eine reiche Ernte
Die von der Bäuerin gepflückt wurde
Und mit anderen Äpfeln in einen großen Korb gelegt wurden
Die dann zum Erntedankfest auf den Altar drapiert aufblühten
Und weil der Baum so glücklich war
Hatte er so viele Früchte
Dass einige sogar im Keller lagerten
Um auch im Winter noch frische Äpfel zu haben
Vor Glück wurde der Baum viel später alt als gedacht
Und hat dem Bauer nur Gutes gebracht
Doch als auch seine Zeit gekommen war
Setzte der Bauer die Apfelkerne neben dem Baum tief in die Erde ein
Wo sie im Frühjahr aufgingen
Dann hackte er den alten Baum klitzeklein
Und machte Brennholz draus
Im Winter loderten seine Äste im Kamin
Und machten die Stube gemütlich warm
Ihr Knistern und Knacken war so als ob sie mit der Familie sprachen
Im Garten steht noch der Stumpf und der bleibt stehn
Und drum rum wachsen glücklich seine Kinder so groß und so schön
© Heidrun-Auro Brenjo
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